Vor 25 Jahren feierte die Pharmaindustrie ihren größten pharmazeutischen Durchbruch gegen erektile Dysfunktion. Das Pharmaunternehmen Pfizer führte Viagra 1998 ein. Die blaue Pille wurde zur goldenen Gans für das Unternehmen. Allein im Jahr 2019 machte Pfizer mit dem Potenzmittel einen Umsatz von fast 500 Millionen US-Dollar.
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In Deutschland nutzen Hunderttausende Männer Viagra. So beliebt und nützlich die blauen Pillen auch sind, es gibt viele davon Nebenwirkungen – Sodbrennen, Kopfschmerzen, Hitzewallungen oder verschwommenes Sehenum ein paar zu nennen.
- Forscher beschreiten seit einiger Zeit einen anderen Weg für Mittel gegen erektile Dysfunktion: Der Weg führt ins Tierreich. Mit Hilfe von Spinnengift soll ein Gel entwickelt werden, das direkt auf den Penis aufgetragen wird und sofort für eine harte Erektion sorgen soll.
Die brasilianische Wissenschaftlerin Prof. Maria Elena de Lima erforscht seit Jahren das Erektionsgel. In einer Forschungsarbeit stellt sie die Vorteile des Gels vor: Im Gegensatz zu Viagra gibt es bei Cremes und Gels kaum Nebenwirkungen.
Der Wirkstoff im Erektionsgel stammt aus dem Gift aus Brasilien Bananenspinne. Die Spinne gilt als die giftigste Spinne der Welt und ist in Südamerika für viele tödliche Bisse verantwortlich. Besonders bei Spinnengift: Männer, die gebissen werden, bekommen eine schmerzhafte Dauererektion.
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Das Spinnengift wird für das Erektionsgel gewonnen und kann in sicherer Form pharmazeutisch eingesetzt werden.
Wann kommt das Gel auf den Markt?
Die Forschung zu Erektionsgel mit Spinnengift ist in vollem Gange. Allerdings wird es sicherlich noch einige Zeit dauern, bis das Gel als Arzneimittel zugelassen und verkauft wird. Je nachdem, wo die Zulassung erfolgen soll, müssen unterschiedliche Genehmigungsbehörden ihren Segen erteilen.
Die Natur als Vorbild für die Medizin
Forschung und Medizin basieren oft auf der Natur. In der Natur vorkommende Wirkstoffe lassen sich hervorragend medizinisch nutzen. In der Vergangenheit wurden Arzneimittel und Wirkstoffe entwickelt, die ihren Ursprung in der Natur haben.
ACE-Hemmer: Einige ACE-Hemmer zur Behandlung von Bluthochdruck werden auslaufen Schlangengift gewonnen. Das Gift der brasilianischen Jararaca-Schlange wird zur Hemmung des Enzyms ACE (Angiotensin Converting Enzyme) eingesetzt.
Gegenmittel: Antivenin ist ein Medikament zur Behandlung von Schlangenbissen oder Bissen anderer giftiger Tiere. Es wird von Tiergift hergestellt, das gezielt gegen das Gift des betreffenden Tieres wirkt.
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Insulin: Früher wurde tierisches Insulin verwendet aus Schweine- oder Rinderpankreas extrahiert. Heute wird jedoch am häufigsten rekombinantes Humaninsulin verwendet, das im Labor hergestellt wird.
Hirudin: Hirudin ist ein Antikoagulans aus dem Speichel von Blutegeln ist gewonnen. Es wird zur Vorbeugung und Behandlung von Blutgerinnseln eingesetzt.