Temperaturveränderungen, der Anstieg des Meeresspiegels und der Rückgang der biologischen Vielfalt sind nur einige der unzähligen direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels, die wir zunehmend hautnah erleben. In diesem Zusammenhang ist „Nachhaltigkeit“ ein Begriff, der uns überall begegnet. Aber was genau bedeutet es? Gemäß einer Definition der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung aus dem Jahr 1987: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation befriedigt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Nachhaltig zu sein bedeutet, zu leben, ohne die natürlichen Ressourcen zu erschöpfen. für die Zukunft.
Nachhaltigkeit: Was kann ich selbst erreichen?
Die große Frage rund um die Themen Nachhaltigkeit und Opfer ist: Welchen großen Unterschied kann ich alleine bewirken? Denn was ein Mensch im Alltag tut oder nicht tut, kann für den Rest der Welt doch nicht wichtig sein – oder doch? Tatsache ist, dass die Handlungen eines jeden von uns ein größeres Ganzes ergeben. Die Hauptursache des Klimawandels sind CO₂-Emissionen, die wir alle durch unseren CO2-Fußabdruck beeinflussen. Dazu gehören Faktoren wie Strom, Heizung, Mobilität, Flugreisen, Lebensmittel und sonstiger Verbrauch. Bei Nachhaltigkeit geht es darum, auf die Folgen in allen Lebensbereichen zu achten: vom wöchentlichen Einkauf über das Kochen bis hin zum alljährlichen Sommerurlaub.
Das führt aber auch dazu, dass wir uns schnell überfordert fühlen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich frage mich manchmal, was ich zuerst tun soll, wenn ich auf verschiedenen Social-Media-Kanälen auf Profile von Nachhaltigkeitsprofis stoße, die voller Tipps und Ratschläge sind. Das heißt aber nicht, dass man sofort alles anders machen muss, um nachhaltiger zu leben. Es reicht aus, ein paar kleine Dinge im Alltag zu ändern, die einen großen Unterschied machen, wenn sie jeder tut. Denn: Ob und inwieweit wir nachhaltig leben, entscheidet darüber, wie gut wir in Zukunft leben werden.
Nachhaltigkeit für Einsteiger – meine 5 Tipps
1. Steigen Sie auf nachhaltige Hygieneprodukte um
Die Verwendung von Tampons während der Periode ist schnell, einfach und günstig, dachte ich zumindest, bis ich anfing, nach Alternativen zu suchen. Denn wer sich näher mit der Thematik beschäftigt, wird schockiert sein, wie viel Abfall Tampons, Damenbinden und Co. tatsächlich verursachen. Durchschnittlich verwenden Frauen im Laufe ihres Lebens etwa 11.000 Tampons, deren biologischer Abbau wie Damenbinden etwa 500 Jahre dauert. Glücklicherweise gibt es mittlerweile deutlich umweltfreundlichere Alternativen wie wiederverwendbare Tampons, Menstruationstassen, Menstruationsschwämme oder Menstruationsunterwäsche. Und auch bei Pflegeprodukten wie Shampoo, Spülung und Duschgel müssen wir auf Nachhaltigkeit achten – und das nicht nur im Interesse der Umwelt, sondern auch im Interesse unserer Gesundheit. Herkömmliche Produkte enthalten nicht nur umweltschädliche Inhaltsstoffe wie Mikroplastik, sondern auch Parabene, Tenside und Emulgatoren, die im Verdacht stehen, unsere Haut zu reizen, Allergien auszulösen und sogar hormonell zu wirken. Eine geeignete Alternative sind beispielsweise Bio-Produkte ohne Schadstoffe, die nachhaltig produziert werden.
2. Vermeiden Sie Plastikverpackungen
Da ein hoher Plastikverbrauch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat, müssen wir alle unseren Plastikverbrauch reduzieren. Doch wie gehen wir am besten vor? Zunächst sollten wir auf unnötige Wegwerfprodukte wie Plastikteller und -besteck oder Strohhalme verzichten. Das Gleiche gilt für Einweg-Einkaufstaschen – egal ob aus Kunststoff oder Papier. Mehrwegtragetaschen sind eine nachhaltige Alternative und es macht auch einen großen Unterschied, ob Sie Obst und Gemüse in Plastik verpackt oder lose kaufen. Wer in der Mittagspause auswärts isst, produziert jede Menge Abfall. Es ist besser, selbst zu kochen und die Mahlzeiten mitzunehmen.
3. Essen Sie weniger Fleisch
Immer mehr Menschen essen nicht mehr täglich Steak, Wurst und andere Fleischprodukte. Und das zu Recht: Die Landwirtschaft ist der zweitgrößte Verursacher der CO₂-Emissionen in Deutschland. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass wir komplett auf den Fleischkonsum verzichten müssen, aber jeder von uns muss sich dieser Problematik bewusst stellen. Es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, mehr pflanzliche Produkte in die Ernährung zu integrieren und statt jeden Tag nur einmal pro Woche ein Stück Fleisch zu essen.
4. CO₂ beim Reisen kompensieren
Ob Wochenendtrip nach London oder Langstreckenflug in die USA: Regelmäßiges Reisen gehört für viele Menschen einfach zum Leben dazu. Doch aus ökologischer Sicht ist das nicht nachhaltig, denn gerade bei Reisen mit dem Flugzeug wird viel CO₂ ausgestoßen. Doch die meisten von uns möchten auf einen wohlverdienten, erholsamen Urlaub nicht verzichten. Sollten Sie Ihr Urlaubsziel jedoch nicht auf andere Weise erreichen können, haben Sie die Möglichkeit, Ihre CO₂-Emissionen auszugleichen. Dies geschieht durch die Berechnung der eigenen CO₂-Emissionen und den Erwerb von Kompensationszertifikaten, mit denen die gleiche Menge CO₂ in Klimaschutzprojekten gebunden wird. Zu den Vergütungsanbietern gehören: klimabeurs.de, atmosfair.de oder myclimate.org.
5. Medizinische Masken ordnungsgemäß entsorgen
Sowohl medizinische Masken als auch FFP2-Masken sind ein wichtiges Hilfsmittel im Kampf gegen die aktuelle globale Corona-Pandemie – stellen aber auch ein großes Problem für die Umwelt dar. Jeden Monat werden weltweit etwa 129 Milliarden Atemschutzmasken weggeworfen, die unter anderem aus aus erdölbasierten Polymeren, wie eine Sprecherin des Umweltbundesamtes mitteilte. Gelangen diese über das Wasser in die Ozeane, können sie Pflanzen und Tiere gefährden. Wir können nicht auf die Masken verzichten, aber jeder von uns kann dazu beitragen, die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern, indem er dafür sorgt, dass sie ordnungsgemäß entsorgt werden! Entgegen der landläufigen Meinung gehören Gesichtsmasken nicht in die Papiertonne, sondern in den Restmüll. Ausrangierte Masken aus Parks oder auf der Straße sollten eingesammelt, aber nicht mit bloßen Händen berührt werden.
6. Lebe nachhaltiger
Auch durch kleine Veränderungen im Haushalt können wir zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Sie können beispielsweise viel Strom sparen, indem Sie alte Glühbirnen durch LEDs ersetzen. Beim Kochen ist es ratsam, immer Deckel zu verwenden, damit nicht viel Energie verloren geht. Oftmals lohnt sich der Umstieg auf ein Induktionskochfeld. Generell lässt sich der Stromverbrauch in Haushalten deutlich senken, indem man große Energiefresser wie Kühlschränke oder Waschmaschinen durch neue energiesparende Geräte ersetzt. Aber auch der sorgfältige Umgang mit Lebensmitteln und Möbeln spielt eine wichtige Rolle. Wenn Sie Ihre Anlage instand halten und kleinere Schäden einfach beheben, anstatt etwas Neues zu kaufen, schonen Sie Ressourcen. Beim Neukauf können Dichtungen eine gute Orientierung sein. Blauer Engel, Goldenes M, FSC oder GOTS helfen Ihnen dabei, eine umweltfreundliche Anlage zu finden, sodass Sie nicht alle Kriterien selbst prüfen müssen. Passend zu Esstisch, Sofa und Kleiderschrank können Sie ökologische Heimtextilien aus natürlichen oder recycelten Materialien wählen und so schließt sich der Kreis.
Fazit: Jede kleine Veränderung hilft
Mir ist klar, dass man all diese Veränderungen vielleicht nicht von heute auf morgen schaffen kann, aber wenn man anfängt, über Nachhaltigkeit nachzudenken, hat man den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Mir kommt es auch vor, dass ich manchmal zu einer Packung Bio-Paprika greife, auch wenn diese in Plastik verpackt ist (manchmal muss man sich schließlich entscheiden) oder in der Mittagspause ein Essen zum Mitnehmen kaufe – aber ich schaffe es eine Anstrengung, dass dies nur in Ausnahmefällen und nicht zu oft vorkommt. Wenn Sie bewusst auf den Einsatz von Plastik achten und Ihren CO2-Ausstoß im Auge behalten, wird nachhaltiges Leben nach und nach einfacher.