Forscher haben ein neues Medikament entwickelt, das das Tumorwachstum stoppen kann. Das Arzneimittel enthält Nanopartikel, die sich im Gewebe eines bereits erkannten Tumors ansammeln. Im Gegensatz zu gesundem Gewebe ist dieses erkrankte Gewebe voller Löcher und bietet den Partikeln daher gute Angriffsmöglichkeiten.
Nanopartikel zerstören Krebszellen
Die Nanopartikel sind mit einer lichtempfindlichen Substanz beschichtet. Bei Bestrahlung mit Licht absorbieren sie die Energie des Lichts und werden aktiviert. In diesem Zustand entstehen die Nanopartikel chemische Reaktionen, die die Tumorzellen zerstören. Die aktivierten Nanopartikel verursachen oxidativen Stress in den Krebszellen. Hierbei handelt es sich um ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Radikalfängern, das zu Zellschäden und Problemen bei Stoffwechselprozessen führen kann. Dieser oxidative Stress alarmiert das Immunsystem. Die Immunzellen erkennen dann die geschädigten Krebszellen als fremd und beginnen, sie zu bekämpfen.
Allerdings greifen die Nanopartikel diese allein nicht an Krebszellen im Tumor, aber auch in allen Zellen des Körpers, die den geschädigten Krebszellen ähneln. Dazu gehört auch die Metastasendie sich im Verlauf der Krankheit im ganzen Körper ausgebreitet haben.
- Weitere Untersuchungen müssen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit des Arzneimittels nachzuweisen. Die Fertigstellung dieser Studien wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern.
- Derzeit werden bahnbrechende Forschungsarbeiten durchgeführt Washington University, USA, op Zentrum für Nanotherapie des Multiplen Myeloms ausgetragen. Hier laufen drei Pilotprojekte mit Nanopartikeln.
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Der Das Deutsche Krebsforschungszentrum prognostiziert für das Jahr 2022 etwa 510.000 neue Krebserkrankungen in Deutschland. Das entspricht etwa 1.400 neuen Fällen pro Tag. Die häufigsten Krebsarten in Deutschland sind Brustkrebs (25 %), Darmkrebs (20 %), Prostatakrebs (20 %) und Lungenkrebs (12 %).
Die Krebssterblichkeit ist in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gesunken. Im Jahr 2020 starben etwa 230.000 Menschen an Krebs. Dies entspricht einer Sterblichkeitsrate von 110 pro 100.000 Einwohner.
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Nanotechnologie als große Hoffnung in der Krebsbehandlung
Nanotechnologie wird in Zukunft eine wesentliche Rolle bei der Behandlung von Krebs spielen. Medikamente wie die hier genannten könnten in einigen Jahren einsatzbereit sein.
Auch die Bundesregierung ist vom Potenzial der Nanotechnologie überzeugt. Zukünftig könnten sogar sogenannte nanobasierte „Medizinfähren“ zum Einsatz kommen. Nanopartikel mit Wirkstoffen gegen bestimmte Tumore könnten so programmiert werden, dass sie zwischen gesundem und krankem Gewebe unterscheiden. Anschließend heften sich die Partikel an die Tumorzellen und geben den Wirkstoff gezielt ab. Eine Chemotherapie könnte ersetzt werden.
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