Leben ohne Plastik: Umweltfreundliche Alternativen

Die Meere sind vermüllt, überall in den Städten und selbst in Gebieten, in denen niemand lebt, sammelt sich Müll auf den Straßen und in den Büschen. Noch immer quellen Mülltonnen über oder Müll wird achtlos in die Natur geworfen.

Das Problem: Unter all dem Plastik leiden die Ökosysteme, z. B. Vögel und Meerestiere verwechseln Lebensmittel mit Plastik und fressen es. Der Kunststoff verursacht entzündliche und toxische Reaktionen, die dazu führen, dass die Tiere unter Schmerzen sterben.

Das hat auch Folgen für den Menschen: Speisefische sind bereits voller Plastik und Mikroplastik, kleine Plastikpartikel, wurden auch im Grund- und Quellwasser gefunden. So gelangt das Plastik in den menschlichen Körper. Besonders erschreckend ist, dass es etwa 200 Jahre dauert, bis ein Strohhalm vollständig zerfällt. Eine Plastikflasche hält sogar 450 Jahre! Aber dann verschwindet das Plastik nicht einfach. Es schwirrt wie winzige Partikel durch die Umgebung.

Plastikverbot ab 2021

Nicht länger! 2018 wurde in Brüssel beschlossen, ab Sommer 2021 Einwegkunststoffprodukte in der EU zu verbieten. Dies hat Einfluss auf:

  • Wattestäbchen
  • Plastikbesteck und Teller
  • Strohhalme
  • Rührstäbchen (etwas für Kaffeetassen)
  • Ballonstäbe
  • Styroporbecher und -behälter für Essen zum Mitnehmen

Das Verbot gilt auch für Kunststoffe, die durch eine Reaktion mit Sauerstoff in kleine Stücke zerfallen, sogenanntes Mikroplastik. Das Verbot gilt ab dem 3. Juli 2021.

Der Müll ist überall

Die verbotenen Produkte machen etwa ein Zehntel der Abfallmenge auf den Straßen und in öffentlichen Mülltonnen in Kommunen aus. In Einzelfällen sogar bis zu einem Fünftel, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes kommunaler Körperschaften (VKU), Patrick Hasenkamp. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sind auch die deutschen Küsten belastet. Im vergangenen Jahr gab die Behörde an, dass in der Nordsee pro hundert Meter 390 Müllstücke gefunden wurden. In der Ostsee gab es 70 davon, die meisten davon waren aus Plastik.

Nachhaltige Alternativen

Wattestäbchen
Mittlerweile gibt es Wattestäbchen zu kaufen, die kein Stück Plastik in der Mitte haben. Stattdessen besteht es jetzt aus Pappe oder Bambus. Es gibt zum Beispiel 1000 Q-Tips von True Nature. B. für ca. 9 Euro. Eine weitere Alternative sind Wattestäbchen, die wiederverwendbar sind. Die unterschiedlich geformten Enden bestehen aus Silikon und sind daher leicht zu reinigen. Die Elekin-Sticks sind eine einmalige Anschaffung und kosten knapp 7 Euro.

Plastikbesteck und Teller
Wenn Sie unterwegs etwas zu essen oder zu trinken bestellen, werden Speisen und Getränke oft auf Plastiktabletts oder mit Plastikbesteck serviert. Diese müssen ab 2021 beispielsweise durch Papp- und Holzbesteck ersetzt werden. Wer das aber vermeiden möchte, kann auch sein eigenes Besteck mitbringen. Hierfür eignet sich Campingbesteck aus Edelstahl mit passendem Koffer, zum Beispiel von Teamfar. Das 9-teilige Set ist für etwa 11 Euro erhältlich. Eigene Lunchboxen helfen, Wegwerfgeschirr zu vermeiden. Ideal sind solche aus Edelstahl, zum Beispiel von Urbavo für 25 Euro. Das Besteck kann auch als Ersatz für Rührstäbchen, beispielsweise für Kaffee, verwendet werden.

Strohhalme
Mittlerweile gibt es viele Alternativen zu Strohhalmen. Ob aus Edelstahl mit schöner Gravur, aus Glas in verschiedenen Größen, Silikon oder Bambus – hier findet jeder seinen Lieblingsstrohhalm. Im Durchschnitt kostet ein Set mit sechs bis zehn Strohhalmen zwischen 5 und 15 Euro. Dazu gehört auch eine Reinigungsbürste und oft auch eine Tasche zur Aufbewahrung oder zum Transport.

Styropor und Coffee-to-go-Becher
Vor allem Coffee-to-go-Becher haben in den Städten zu einem echten Müllproblem geführt. Gut, dass es Becher gibt, die wiederverwendbar sind. Diesen können Sie jedes Mal nachfüllen lassen und anschließend mit Wasser und Spülmittel abwaschen. Achten Sie darauf, keine Bambusbecher zu verwenden, da laut Stiftung Warentest Schadstoffe aus dem Material freigesetzt werden können. Stattdessen empfehlen wir Isolier- und Thermobecher aus Edelstahl, z. B. von eppikan für etwa 16 Euro.

Plastiktüten und Obsttüten
An der Kasse gibt es schon seit Jahren keine Plastiktüten mehr. Stattdessen werden dort Papiertüten, Stoffbeutel, Kartons oder Dauertragetaschen angeboten. Auch kleine Obsttüten verschwinden zunehmend aus den Regalen. Eine Alternative sind Gemüse- und Obstnetze beispielsweise aus Achilles-Baumwolle. 6 Stück kosten etwa 12 Euro. Sie sind frei von Pestiziden und können gewaschen werden.

Shampoo
Weg von Plastikflaschen, hin zu festem Shampoo. Das Shampoo ist oft nur in Pappe verpackt, sodass kein Abfall entsteht. Es ist einfach anzuwenden, schäumt beim Waschen und pflegt das Haar wie normales Shampoo. Festes Shampoo gibt es von Alverde (dm), Foamie oder Lush.

Wattepads
Abends Make-up oder Nagellack entfernen: Wattepads können für so viele Dinge in der täglichen Beauty-Routine verwendet werden. Doch statt Baumwollbinden verwenden viele Menschen waschbare Stoffbinden. Beispielsweise bietet die Marke Vandeep 20 Stück für rund 14 Euro an. Wenn Sie sich mit Stoffen und Nähgarn auskennen, können Sie wiederverwendbare Kissen auch selbst nähen. Eine gute Wahl ist ein robuster Baumwollstoff auf der einen Seite und beispielsweise ein Mikrofasertuch auf der anderen Seite. Letzteres entfernt Make-up-Rückstände im Gesicht besonders gründlich.

Peeling und Duschgel
Peelings und Duschgels enthalten oft kleine Partikel, die abgestorbene Hautschüppchen sanft entfernen sollen. Dabei handelt es sich jedoch oft um kleine Plastikpartikel, die über das Abwasser in Kläranlagen landen. Diese können meist nicht alle Partikel herausfiltern und gelangen so in die Umwelt. Alternativen sind Naturkosmetik-Shampoos – ÖKO TEST hier getestet – oder selbstgemachte Peelings aus Kaffeesatz oder Salz aus dem Toten Meer.

Zahnpasta und Zahnbürste
Keine Plastikzahnbürsten mehr und willkommene Bambuszahnbürsten. Das Handstück und die Borsten bestehen zu 100 Prozent aus nachwachsendem Bambus, enthalten keine synthetischen Materialien und sind BPA-frei. Die Pinsel gibt es im 4er-Pack für nur 9 Euro. B. von Outdoor Freaks. Nicht viel teurer als eine herkömmliche Zahnbürste. Es gibt auch eine Alternative zur Zahnpasta: sogenannte Zahnpastatabletten, z. B. van Denttabs, 125 Stück für etwa 5 Euro. Eine Tablette wird im Mund gekaut. Durch den Speichel nimmt die Tablette eine pastöse Form an. Anschließend putzen Sie Ihre Zähne wie gewohnt.

Trinkflaschen
Plastikflaschen haben kein gutes Image. Viel besser sind wiederverwendbare Glasflaschen. Aber noch besser sind eigene Glas- und Metallflaschen, die sich immer wieder befüllen lassen. Schöne Trinkflaschen gibt es zum Beispiel: B. von Chillys Bottle, verschiedene Größen ab 25 Euro. Diese bestehen aus Edelstahl und halten heiße Getränke 12 Stunden lang heiß und kalte Getränke 24 Stunden lang kalt.

Essen kaufen
Beim Einkaufen ist es oft schwierig, Alternativen zu herkömmlichen Lebensmitteln zu finden. Unverpackt-Läden sind eine echte Alternative. Leider sind diese oft nur in Großstädten verfügbar. Supermärkte bieten mittlerweile Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung an und an der Feinkosttheke kann man sich Wurst und Käse direkt in die Brotdose packen. Einige Märkte verfügen sogar über eigene Tankstellen für Nudeln, Reis und Müsli oder sogar Waschmittel.

Kochutensilien
Ob Salatbesteck, Kochlöffel oder Pfannenwender: Prüfen Sie beim nächsten Neukauf, ob die Küchenutensilien auch in Holz oder Metall erhältlich sind. Dies gilt z. B. auch für Rührschüsseln – ebenfalls aus Metall – oder Schneidebretter aus Holz. Allerdings müssen Sie jetzt nicht das ganze Plastikgeschirr aussortieren. Es ist haltbarer, wenn Sie sie verwenden, bis sie ihren Zweck erfüllt haben und kaputt gehen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *